BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Ortsverband Starnberg

Ein menschenfreundliches Verkehrsklima für Jung und Alt

Die seit Jahren die Starnberger Bürgerschaft heftig polarisierende Diskussion „Tunnel oder Umfahrung“ kümmert sich leider nicht um ein durchaus gemeinsames Ziel:

Wir wollen weniger motorisierten Verkehr in der Stadt, aber mehr Mobilität.

Beides ist vereinbar, wie uns viele Städte zeigen. Kopenhagen macht es uns beispielhaft vor. Das Konzept der autogerechten - aber meist nur autoverstopften - Stadt muss abgelöst werden von einer menschen- und umweltfreundlichen Mobilität mit Priorität für Fußgänger, Fahrradfahrer und einen weiter verbesserten öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Straßen und Plätze sollen für alle Generationen wieder ein sicherer Ort für alltägliche Besorgungen, des Flanierens, der Begegnung, der Gastlichkeit, des Austausches und der Naherholung sein. Wir wollen eine Stadt, die bei Mobilität an die Menschen denkt und nicht an Autos. Wir holen uns den Raum zurück für alle BürgerInnen. Die Innenstadt muss dafür von motorisiertem Individualverkehr entlastet werden, der derzeit den öffentlichen Raum fast vollständig besetzt – parkend, parkplatzsuchend oder fahrend. Die Zustimmung der Grünen zu dem im Bau befindlichen Tunnel erfolgte nur deshalb, weil allein dadurch die Stadt ein wirksames Mobilitätskonzept umsetzen kann. Mit einem Konzept einer „Stadt der kurzen Wege“ und einem veränderten Parkraummanagement lässt sich motorisierter Verkehr deutlich reduzieren und gleichzeitig die Attraktivität des Stadtzentrums als sozialer Begegnungsraum und damit auch für den Einzelhandel und Dienstleistungsunternehmen steigern. Fahrradfahren und zu Fuß gehen in der Stadt sollen gefahrlos Freude machen. Sicherer, gesünder und flexibler mobil bedeutet mehr Lebensqualität: zu Fuß, mit dem Rad, den ÖPNV oder soweit nötig mit emissionsarmen Pkws.

Deshalb setzen wir uns ein für

• autofreie Zonen und „Shared-Space“-Bereiche in der Innenstadt,

• Tempo 30 und weniger: 30 nicht nur in den Wohngebieten, sondern auch auf den Staatsstraßen der Innenstadt,

• ein integriertes Fuß-, Schul- und Radwegekonzept mit gut vernetzten Fahrradstraßen und-wegen, sowie sichere Abstellmöglichkeiten,

• eine Trennung von Fahrradstraßen und Fußwegen zur Sicherheit aller Mitbürger*innen, insbesondere von Kindern und Senioren und Seniorinnen außerhalb der „shared space“-Bereiche,

• ein wirksames verkehrsvermeidendes Parkraumkonzept,

• einen attraktiveren ÖPNV mit verbesserter Linienführung der Busse, Koordination mit S-Bahnen, verkürzter Taktzeit, erweitertem Angebot auch in den Abendstunden und am Wochenende, verständlichen Fahrplaninfomationen sowie mehr Wartekomfort,

• vernetzte Shuttlebusse und Lastentaxis im verkehrsberuhigten Stadtzentrum,

• saisonale „Badebusse“ von den S-Bahnhöfen zu den Naherholungsgebieten,

• vernetzte Mobilitätskonzepte mit Förderung von Car-Sharing sowie Verleihsystemen für Räder, Lastenräder, Radanhängern und Pedelecs und entsprechenden Aufladestationen,

• Mitnehmbankerl,

• einfache Meldemöglichkeit für schlechte, gefährliche oder fehlende Fuß- und Radwege.

• E-Mobilität, basierend auf regenerativen Energien. Aktuell kann die E-Mobilität einen sinnvollen Beitrag zum Klimaschutz leisten, bedeutet allein aber noch keine Verkehrswende.