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Da der Anteil von Straßen, die an Frauen erinnern in Starnberg deutlich unter 10% sind, unterbreiten wir hier in aller Kürze drei Vorschläge für die Benennung von Straßen.
Desweiteren möchten wir die Suche nach möglichen Frauenpersönlichkeiten verstärken. Wir sind der Meinung, dass eine Vorschlagsliste 50% Frauenanteil aufweisen sollte, und legen daher hier vorbereitend noch weitere Frauennamen vor.
Für die Benennung des Verbindungsweges am Seilerweg schlagen wir Gabriele von Hössle vor, da sie im Seilerweg eine Zeitlang wohnte, und daher ein direkter Bezug da ist.
Gabriele von Hössle
Gabriele von Hössle war eine akademische Malerin, die 1898 in Starnberg geboren und in der Ottostraße in großbürgerlichen Verhältnissen aufgewachsen ist. Durch unglückliche Umstände verarmte die Familie Ende des Ersten Weltkriegs und musste das große Anwesen verkaufen. Als ausgebildete Malerin zog Frau von Hössle 1937 wieder nach Starnberg und wohnte lange im Seilerweg, später in den Kaiser-Wilhelm Straße. Als Atelier konnte sie einen Raum im ersten Stock des Portobello-Hauses (heute Kinogebäude) in Starnberg unentgeltlich nutzen. Die Stadt Starnberg kaufte regelmäßig zur Weihnachtszeit ein Bild von ihr für den Sitzungssaal in der alten Oberschule. Hochbetagt starb sie 1989 und ist beerdigt auf dem Friedhof St. Josef. Das Grab wird von der katholischen Kirchenstiftung erhalten.
Ilse Kubaschewski
Ilse Kubaschewski wohnte fast 50 Jahre in der Possenhofener Straße in Starnberg. Sie war die "Grande Dame" des deutschen Nachkriegsfilms und schrieb bundesweit Kino- und Filmgeschichte. Sie war in den 50. und 60. Jahren des 20. Jahrhunderts die mächtigste Frau in Filmgeschäft durch die Gründung des Gloria Filmverleihs. Auch wenn sie das meiste Geld mit Unterhaltungsfilmen verdiente, finanzierte sie auch künstlerisch anspruchsvolle Filme wie Viscontis Ludwig II oder Fellinis La dolce Vita. 1973 stieg Frau Kubaschewski aus dem Filmgeschäft aus, behielt aber die Filmrechte an den Gloria Filmen. 1994 gründete sie eine Stiftung, die Ihren Namen trägt und die sich bis heute - überaus erfolgreich- aus den Geld dieser Rechte finanziert. 2001 stirbt Frau Kubaschewski in Starnberg. Ihr Name ist bis heute mit Unterstützung und Hilfe für ältere Menschen verbunden (auch den Bau des Ilse-Kubaschewski Hauses in der Hanfelder Straße), aber auch durch die Unterstützung in Not geratener Künstler*innen.
Heidi Altmann
Die Starnberger Lehrerin Heidi Altmann (1940-2018) hat Generationen von jungen Menschen das Schauspielern beigebracht und Schulprojekte in Tibet initiiert. Sie ist auf dem Friedhof in Percha beerdigt.
Ein Nachruf findet sich hier: https://www.sueddeutsche.de/muenchen/starnberg/nachruf-eine-mitreissende-frau-1.4199690