Hoch motiviert starten die Starnberger Grünen den Wahlkampf. Am 26. Juni war Premiere, und jetzt finden Interessierte den grünen Infostand jeden Samstag vormittags in der Wittelsbacher Straße. Im Fokus stehen dann natürlich die Informationen über das Wahlprogramm und die Kandidat:innen. Am letzten Samstag stand jedoch etwas anderes im Mittelpunkt: das neu erworbene grüne Lastenradl.

„Den Verkehrsraum fair teilen – das ist der Anspruch, den wir als Grüne haben.“ erläutert Dr. Diana Fährmann-Li, die zum Vorstand des Ortsverbands Starnberg gehört. „Gerade im städtischen Raum richtet sich alles noch sehr stark auf Autos und Abstellplätze aus. Wir würden gern zeigen, dass es auch anders geht. Und dass dieser andere Weg sogar viel mehr Spaß macht und bequemer ist. Mit dem Radl ist alles gut erreichbar, und die lästige Parkplatzsuche fällt auch weg.“ Deshalb hat Fährmann-Li die Anschaffung des grünen Lastenradls bei der Ortsversammlung angeregt – und damit offene Türen eingerannt. Einstimmig wurde der Kauf beschlossen, einzige Auflage: es sollte ein echter Hingucker werden.

Das ist gelungen. Die Starnberger Künstlerin Erika Schalper hat diese Herausforderung gern, engagiert und ehrenamtlich angenommen. „Grün sollte es sein, und einen direkten Bezug zu Starnberg sollte es haben.“ So erklärt Schalper Ihren Arbeitsauftrag. „Was die wenigstens wissen: bei uns im Landkreis gibt es den kleinen Laubfrosch und den kleinen Springfrosch, der sehr ähnlich ausschaut, aber braun ist. Beide stehen auf der roten Liste, sind aber bei uns erfreulich oft zu finden.“ Deshalb war bei der Gestaltung schnell klar: die Sonnenblume als Symbol der Partei muss drauf sein, und der kleine Laubfrosch auch.

Ein fröhliches grünes Radl ist es geworden, und über das Ergebnis freuen sich Ortsvorstand und Stadtratsfraktion gleichermaßen. Dazu der Fraktionssprecher Dr. Franz Sengl: „Wir sind sehr froh darüber, dass in der letzten Zeit bei uns in Starnberg ein Umdenken eingesetzt hat. Auch im Stadtrat. Wir haben einen überfraktionellen Arbeitskreis initiieren können, um ein gutes Radlkonzept für unsere Stadt zu entwickeln.“ Es gibt noch viel zu tun, aber es tut sich was. Und vielleicht animiert das grüne Lastenradl ja auch noch zusätzlich dazu, über das Fahrrad als Alternative zum Auto nachzudenken.

Und was passiert nach dem Wahlkampf? „Keine Gnade für die Wade“ erklärt lachend Johannes Richtmann, der Jüngste in der Starnberger Vorstandsriege. „Das Radl wird bei uns untergestellt, also in der Starnberger Ortsmitte. Und wir verleihen es dann an unsere Mitglieder, damit es möglichst viel zum Einsatz kommt.“